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Dies ist ein sehr persönlicher Brief. Dies ist ein sehr langer Brief. Wer die harten Fakten will und keinen Bock auf mein Geschreibe hat, der muss runterscrollen. Alle anderen beginnen hier:
Es gibt Tage da fühlt man sich satt und voller Kraft mitten im Leben. Wenn man ins Auto steigt spürt man förmlich wie sich der Körper mit der Karosserie verbindet, der Verkehr rollt man bekommt eine grüne Ampel nach der nächsten und am Ende sogar noch den Parkplatz direkt vor der Tür.
Man macht einen Anruf vor dem man sich schon so lange gedrückt hat und als Antwort kommt ein: „Ja, Ok. Kein Problem“ und die gefürchteten Rechnungen entpuppen sich als Werbesendungen von Deiner Bank, die Dir unbedingt einen 50.000 Euro Kredit aufquatschen will. Souverän wird der Posteingangsstapel in den Papierkorb entsorgt und mit einem Mal ist der Schreibtisch leer und man fühlt sich als hätte man alles im Griff. Yeah.
Dann gibt es Tage, die fangen damit an, dass man eine Waschmittelpackung aufreissen will, im festen Vertrauen darauf, dass die Waschmittlepackungshersteller bei den Kaffeepackungenhersteller gelernt haben, weil man ja mit der richtigen Technik heutzutage Kaffeepackungen fast unbeschadet öffnen kann. Leider haben sich aber die Waschmittelpackungshersteller wahrscheinlich gedacht: „Ach wir scheißen auf die Kaffeepackungshersteller, diese angepassten Arschkriecher. Wir bleiben real!“ und haben ihre Waschmittelpackungen noch so richtig oldschool verschweißt. Mit dem Ergebnis, dass ich in der Mitte ziehe wie ein Ochse und das ganze Waschmittel mit dem Kehrblech in den Mülleimer entsorgen darf, nachdem es sich in sämtliche Ritzen meines Badezimmers verteilt hat und dort lustig vor sich hinschäumt.
Dann erreicht einen als nächstes die Nachricht: Auto kaputt – aber es ist zum Glück nur die Batterie. OK, der Öldeckel fehlt auch irgendwie – einfach mal abgefallen. Aber egal. Man ist ja handwerklich geschickt und Batterie auswechseln ist kein Ding – eigentlich nicht. Nur dann natürlich, wenn im großen Baumarkt-Sonderaktions-100Teile-für-nur-29,99-Werkzeugkoffer ausgerechnet der Schraubenschlüssel fehlt, den man braucht und die Nachbarn, die sonst immer da sind, um am Motorrad zu schrauben ausgerechnet heute ihren Termin beim Arbeitsamt haben. Ich meine, wo sollen sie sonst sein.
Schließlich hat man dann doch alles geschafft, nach endlosem U-Bahngefahre und prolligen Verkäufern in Berlins schönstem Autohaus wo man Dialoge wiefolgt führen kann: „Det Teil hamwa nich. Det jibs nur bei Ford firekt.“ „Ok und wo finde ich hier einen Fordhändler in der Nähe?“ „Tja Ford is fort. Det wees ick ooch nich.“ Ihr könnt mir glauben, ich bin fast gestorben vor Lachen.
Dann hat man das alles doch noch einigermaßen hinbekommen. Die alte Batterie ist draußen. Die neue ist drin. Kabel 1 ist festgeschraubt aber wo ist die Schraube für Kabel 2? Super fehlt, weil die alte Batterie diese Schraube fest eingebaut hatte und die neue nicht, hat man Schraube einfach nicht mitgekauft. Das bedeutet: Ok mach ich morgen fertig und fährt doch noch mit der U-Bahn zur Arbeit.
Dort angekommen quillt der Schreibtisch über. Die Anrufliste ist so lang, dass man sie besser gleich entsorgt und im Posteingang befinden sich wieder 580 mails mit den gut gemeinten Angeboten für Produkte, die mich endlich meine Frau voll und ganz befriedigen lassen können, die meine Spermamenge, die laut den aggressiven Werbetexten viel zu klein sei, verdoppeln, wenn nicht sogar verdreifachen können und die mich schließlich in die Lage versetzen werden, meinen Penis durch Wände zu rammen: Ram Your Penis Through Walls!!! Natürlich lassen mich diese Angebote kalt, auch wenn ich offensichtlich zu wenig Sperma produziere, denn schließlich sprechen die Angebote von 10 vollen Schüben mit Reichweiten bis zu einem Meter – WOW! Nun gut. Der mail „2 Teenage Hores fuck Horse“ kann ich dann allerdings nicht mehr widerstehen und weiß in dem Moment, als ich den Link anklicke: Fehler! Der mitgelieferte Wurm beschäftigt uns dann noch den Rest des Tages und abends ist der Poststapel um keinen Zentimeter geschrumpft, sondern nur um die unfreundliche Aufforderung der GEMA angereichert, bitte den Betrag von 12.000 Euro Nachzahlung innerhalb der nächsten 14 Tage anzuweisen.
Der Schreibtisch quillt nach wie vor über und an solchen Tagen fühlt man sich wie der letzte Dreck und man weiß, dass man nichts, aber auch gar nichts auf die Reihe bekommt und gar nichts unter Kontrolle hat. Das ist so ein Tag, an dem sollte man eigentlich im Bett bleiben.
Und dann gibt es ganze Wochen die so sind.
Ich meine, die letzte war schon beschissen aber was soll man von einer Woche halten, die mit dem Totalausfall der Telefonanlage beginnt. Ich meine für Euch ist es ja nicht schlimm – aber wir – für uns – für uns steht die Welt still. Keine e-mails. Keine Bestellungen. Kein Telefon. Kein Internet: Kein Leben!
Manchmal wünsche ich mir, in einem großen Haus zu sitzen, auf einem Bürostuhl mit einem Schreibtisch, auf dem steht ein Telefon und auf diesem Telefon wähle ich die Nummer 1156: „Hallo hier spricht Staiger aus der Domestic Abteilung, hallo Herr Schulzki. Mein Drucker spinnt und die Telefonanlage auch und ich kann nicht weiterarbeiten. Würden Sie kurz vorbeikommen und sich das angucken. Ja? Danke.“ Die Zeit bis der Haustechniker, das Problem gelöst hat verbringe ich mit meinen Kollegen die allesamt Chucks, zerschlissen Jeans und Benjamin-Laut-Pseudo-Iros tragen am Kaffeeautomaten und wir unterhalten uns darüber, dass „Galvanize“ von den Chemical Brother zwar ein unfassbares Brett ist auf dem Dfancefloor ist, aber warum zum Teufel haben sie so ein abgedroschenes Ethnosample genommen? „3 Jahre zu spät!“ lautet das einhellige Urteil und wir sind froh, dass wir die Nummer nicht selbst rausgebracht haben.
Glücklich und mich sehr frei fühlend beobachte ich den Techniker durch die großen Panoramafenster bei seiner Arbeit.
Ich gehe jetzt diese Scheißanlage kaufen.
Eigentlich wollte ich Euch nicht mit den Alltäglichkeiten meines Alltags belästigen, ich wollte nur zum Ausdruck bringen: Ich kann Euch fühlen. Ich bin mit Euch. Ich habe die selben Probleme wie Ihr. Hahahaha.
Die Früjahrsoffensive rollt und nachdem wir vor 2 Wochen ein Big Derill Special hatten ist jetzt Reutlingen´s finest MISTER TUA am Zug. Checkt unsere Startseite oder die Künstlerseite von TUA mit Interview, Bildern und 3 exklusiven MP3s.
Am Freitag 11.03.2005 fand das zweite Battle Of The Month statt und so scheiße
das erste war, so gut war das zweite. Wir hatten auf jeden Fall 16 einigermaßen
würdige Finalteilnehmer und ab dem Halbfinale wars dann sogar richtig gut.
Im Vorprogramm traten die abgespeckten K.I.Z. in Form von Nico und Tarek auf,
da DJ Sil-Yan und Maxim krank waren.
Alles in Allem sehr gut, sehr voll, sehr laut, sehr aggressiv aber wie immer
ohne Gewalt. Das gibt Hoffnung auf mehr und ich bleibe Moderator. Weitere Infos
auf der offiziellen Battle-Of-The-Month-Seite.
Ist zwar schon eine Weile her aber es gibt eine zweite Bilderseite von der DVD Releaseparty mit noch mehr Nacktfotos und noch mehr exstatischen Szenen.
radio 4 real das realste Radio im Internet ist auch diese Woche wieder am Start. Studiogast in der zweiten Stunde ist Herr Staiger, der wieder so unfassbar viel zu erzählen hat, dass DJ Headnod leider nicht dazu kommt, all seine schönen Songs auszuspielen. Es fängt an mit der beschwerlichen Kindheit von Staiger, geht weiter über die katastrophale Jugend und endet bei der aktuellen Lebens- und Sinnkrise des besten Chefs, des besten Labels der Welt. Alle, die sich mit Selbstmordabsichten beschäftigen. Einschalten! Anhören!
Dann noch etwas sehr Wichtiges: Vom 24. – 28.03. findet im Eiszeit Kino in Berlin das internationale „Rythm Of The Line“ Graffiti und HipHop Filmfestival statt, organisiert von meinen Männern Ref und Esher. Unter anderem wird dort auch unser Film „gegen die kultur“ gezeigt und zwar am Freitag den 25.03.05 um 20:15 im Eiszeit, Saal 1 und am Montag den 28.03.05 um 22:00 im Eiszeit, Saal 1.
Alle Filme, weitere Informationen und das ganze Programm bekommt Ihr auf der Rythm-Of-The-Line-Seite und es lohnt sich wirklich da vorbeizuschauen, weil da Dinger gezeigt werden, die sonst nie, sehr schwer oder unter Lebensgefahr zu sehen sind. Support your local filmcrew!!!!
Das wars dann auch schon.
Bis dann,
staiger
PS: Bevor ich es vergesse. Ich hatte ein sehr langes Gespräch mit meiner lieben Freundin Inez Templeton über meinen speziellen Freund Hannes Loh. Obwohl dieser ein Hurensohn ist, stellte Inez die berechtigte Frage, was Hannes Loh´s Mutter mit dieser Sache zu tun hat und kleinlaut musste ich zugeben, dass sie natürlich gar nichts damit zu tun hat.
Auch ist die Frage berechtigt, warum alle Schimpfwörter, die einen Mann treffen sollen immer etwas mit Weiblichkeit zu tun haben müssen. Pussy, Muschilecker, Mutterficker etc.
Das ist zugegeben etwas armselig.
Aus diesem Grund möchte ich hochoffiziell und mit vollstem Ernst bei Hannes Loh´s Mutter um Entschuldigung bitten. Ich wollte sie nicht beleidigen und das tut mir aufrichtig leid. In meinem Überschwang und weil ich sprachlich sehr limitiert bin ist mir leider kein stärkeres Schimpfwort eingefallen. Ich werde mich bemühen, dieses Schimpfwort nicht mehr zu gebrauchen obwohl Hannes Loh tatsächlich und daran ist nichts zu ändern ein... ein... ... ein talentloses Stück Scheiße ist.
Seht Ihr. Ich halt mich dran.