Royal Bunker

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Grüß Gott,

Nach der ausgiebigen Medienschelte im letzten Newsletter kommt heute die große Versöhnung. Nein, nein, nicht das ich jetzt weich werde, aber drehen wir die Sache doch einmal um und reden über.... Professionalität. Und zwar über die Art von Professionalität, die man an den Tag legen sollte, wenn man in diesem Geschäft, nennen wir es mal das Musik- und Mediengeschäft, unterwegs ist.

 

Da gibt es auf der einen Seite die Blätter und Sender, die eigentlich die Öffentlichkeit objektiv informieren sollten, letztendlich aber unter enormem finanziellen Druck nur so etwas wie Produktbewerbung abliefern können.
Auf der anderen Seite stehen Künstler und Plattenfirmen mit aufgeblasenen Egos, die aber genau in dieser Art von den Medien behandelt werden wollen: Als Produkt, das beworben werden will.

Das geht schon los, mit der branchenüblichen Begrüßung „Hallo Medienpartner“ mit der plattenfirmeneigene Promoter gerne die zuständige Presse begrüßen. Als wären die Redaktionen nur eine ausgelagerte Abteilung der eigenen Firma, die ebenfalls ein natürliches Interesse an der Vermarktung des Tonträgers haben muss.
Aber genau das wird erwartet wobei kritische Fragen oder kontrovers geführte Interviews eher unerwünscht sind. Schließlich gipfelt die offensichtliche Einstellung, dass die Medien bloße Handlanger der eigenen Promomaschine sind in der Frechheit, mit der einige Künstler ihre Interviews führen. Ganze Passagen werden da gefüllt mit den Worten „Weissu, Digger, derbe abstylen, derbe, flashen und steil gehen“. Manchmal kommt dann noch „Alter“ dazu.
Leicht zurückgelehnt meistens mit einem möglichst schläfrigen Gesichtausdruck werden Nichtigkeiten verbreitet, die an Langeweile fast nicht zu übertreffen sind. Wahlweise kann die angekiffte Müdigkeit durch eine gymnasiastenhafte Harmlosigkeit ersetzt werden, die aber ebenso nichtssagend ist.

 

Oder wann habt ihr das letzte erfrischende, packende oder auch nur spannende Interview mit einem deutschen Rapact im Fernsehen gesehen oder in einer Zeitschrift gelesen?
Natürlich steht da die Journalistenwelt vor einem riesigen Problem. Im Endeffekt wollen
die Journalisten gute Unterhaltung liefern oder interessante Neuigkeiten verbreiten. Natürlich wollen sie beeindruckende Persönlichkeiten präsentieren und dann bekommen sie diese Pfeifen vorgesetzt.
Natürlich versuchen alle Journalisten (das unterstelle ich mal) so ehrenwert wie möglich zu arbeiten, nach bestem Wissen und Gewissen. Themen auszugraben, die von ihrem Herzen her wichtig sind, unlukrative Themen durchzuboxen, Themen zu unterstützen, die nicht besonders angesehen sind, Videos zu spielen, die nicht dem Standard entsprechen, einzig und allein aus dem Grund weil sie an den Künstler glauben, oder ihn aus ganz persönlichen Gründen gut finden, oder einfach denken, das könnte wichtig sein. Natürlich versuchen Journalisten sich so ehrenhaft wie möglich durchzuschlängeln, an all den Fallen vorbei, die es in diesem Gewerbe so gibt. Der Druck der eigenen Chefredaktion, die aus Angst vor rückläufigen Anzeigenaufträgen, aus Angst vor der fehlenden Finanzierung oder der Einschaltquote einen positiven Journalismus wünscht.
Doch positiven Journalismus könnte man auch ganz einfach mit Werbung übersetzen und was damit auf der Strecke bleibt ist eben der Journalismus an sich.
Man hält sich vornehm zurück und hakt eben nicht nach. Man verkneift sich die offensichtlich, sich aufdrängenden kritischen Fragen und lässt die Herrschaften Künstler in ihrem Unvermögen weiterlabern.

 

Man lässt sich abfertigen mit billigen Statements, mit Phrasen, die man schon tausendmal gehört hat, ohne wirklich auf die Sachen zu kommen.

Um nur ja keinem auf die Füße zu treten, wird das Standardrepertoire abgespult: Wer hat gefeatured, wer macht mit, wie läuft es, was wolltest Du damit sagen, erzähl doch mal? Vielleicht wäre ein Mehr an Fragen aber auch zu viel Aufwand, zu anstrengend, wer weiß?
Das Dilemma an der ganzen Sache aber ist: Die Katze beißt sich in den Schwanz.
Halbgare Künstler, produzieren halbgare Platten, geben halbgare Interviews und werden nachlässig, wohlwollend präsentiert.
Wer soll sich da schon verbessern wollen. Im Endeffekt geht es doch darum, dass wir alle dasselbe wollen: Die Zuschauer interessante Artikel und Shows, die Journalisten interessante kontroverse Gespräch, die Künstler ernstzunehmende Fragen und interessierte Reporter.
Deshalb: Mehr Battle, mehr Competition, mehr Kontroverse!
Keine Angst. An unangenehmen Fragen ist noch keiner gestorben, höchstens gewachsen.
Ich weiß, das ist nicht sehr beliebt in Deutschland, aber so geht´s ja auch nicht weiter.

Und
nun zur Produkt-
information:

Auf der Seite ROYALBUNKER.de gibt es die PZ jetzt im Abo. Man kann sogar wählen, ab welcher Ausgabe man dieses Abo haben möchte.
Die neue geht übrigens nächste Woche in Druck, so dass wir Ausgabe Nummer 4 spätestens ab 25.11. präsentieren können.

Wie vielleicht schon manche von Euch gesehen haben bietet MZEE.com unseren Schritt ins Textilbusiness an. Ja wir haben es gemacht. Wir bringen einen ROYALBUNKER Anzug auf den Markt, sprich Jacke und Hose in Kombination, wir beschissenen Kommerzvotzen. Aber da scheißen wir drauf. Wenn uns eben keine sponsorn will, so wie all die anderen Affen, dann machen wir unsere Klamotten eben selbst. Yeah. Und ihr könnt ihn auch haben, den Anzug, für 109 Euro. Geht vom Preis her einigermaßen. Ist nicht billig, dafür aber gut und eine guten Namen hat er auch: Hood Dominator I. Macht uns aber bitte nicht dafür verantwortlich, wenn ihr trotz des Anzugs dann doch nicht eure Hood dominiert. Damit haben wir nichts zu tun.
Ab nächster Woche, so hoffen wir, auch bei uns im Angebot bei ROYALBUNKER.de.

Außerdem werden wir noch dieses Jahr ein Tape/CD vom sehr guten Gris veröffentlichen und ein Tape von einem sehr guten Nachwuchskünstler namens Biztram.

Im Januar gibt es dann die Großpackung mit einer EP von Shadow, einem Doppelalbum von PanzDominanz/Promolle und dem Erstlingswerk von Separate, der ja mit seiner Maxi schon für Aufsehen gesorgt hat.

Ansonsten 

treten Jack Orsen und Fumanschu nicht nur am 15.11.02 in Darmstadt auf (übrigens mit Spezialerscheinen von dem Nigga Taktlo$$ und dem Herrn Mack Donald, Ronald) sondern auch am 23.11.02 in Bad Neustadt an der Saale.

Komplette Info. Bitteschön:

Hip Hop Jam
am 23.11.02
im Jugendzentrum
in Bad Neustadt a.d Saale
Einlass 19uhr
Eintritt 5Euro

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