Royal Bunker

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Sehr schönen guten Morgen!

Natürlich ist es falsch, wenn man seine Neuigkeiten nicht sofort weitergibt. Natürlich ist es falsch, wenn man seine Neuigkeiten eifersüchtig versteckt hält. Natürlich ist es falsch, wenn man Leute, die auf Neuigkeiten warten, warten lässt.

Aber mit guten Newslettern ist es eben wie mit gutem Essen, gutem Sex oder dem Frieden an sich - es ist immer zu wenig.

Dabei gibt es genug zu schreiben, was einen Newsletter mehr als rechtfertigen würde, denn nichts ist ja bekanntlich schöner als einen Newsletter zu bekommen, der vollgestopft ist mit Informationen, die keiner braucht. Zu allem Überfluss hat sich dann in letzter Zeit auch noch etabliert, dass dieses Nichts an Inhalt grafisch aufgelockert wird mit Smileys, von denen ich zum Glück immer noch nicht weiss, mit welcher Tastenkombination die in diese beschissenen mails reinkommen. Am meisten kotzt mich dieser Zwinkersmiley an. Was soll der bedeuten? Dass ich und der Newsletterschreiber alte Kumpel sind? Dass ich den kleinen Scherz, den Fehler oder den versteckten Querverweis schon kapiere und auf des Schreibers Seite stehe?
Ich verstehe aber die meisten Sachen nicht und Kumpel sind wir auch nicht.

Deshalb gibt’s bei uns die Fakten roh und blutig. Englisch eben, ohne Schnickschnack und nur zum besseren Durchstieg für die ganze Scheisse, haben wir wieder eine kleine Inhaltsangabe gemacht, damit Ihr Euch nicht verlauft.
Das ist Service und nicht diese beschissenen Smileys! Merkt Euch das, Herren und Damen Newsletterschreiberkollegen, die Ihr heimlich diese Briefe hier abonniert habt, um herauszufinden wie es geht. (Zwinker, Zwinker, hähähä oder noch besser: ; ) ,oder der hier : ) oder was auch immer.)

Das sind die Neuigkeiten:

- MOR (Ex MOR) am 14.09. in der Münchner Muffathalle
- Der Splash und seine Diskussionen plus Diskussion im kleinen Kreis auf der Popkomm 2002
- Der Splash an sich
- Das Justus Album Zeichen und Muster
- Und dazu das Video
- Ein neuer Künstler namens Separate mitsamt der Maxi „hard2amuse“
- Neue Produkte im Mailorder
- Fumanschu und sein Album
- Andere Auftritte

MOR (Ex MOR) am 14.09. in der Münchner Muffathalle

MOR (Ex MOR) und FUAT werden diesen Samstag bei der ersten Deutsch-Türkischen Hip Hop Jam in der Münchner Muffathalle auftreten.
Das ganze findet unter dem Namen Blowin Minds Jam statt und folgende Herr- und Damschaften werden ebenfalls erscheinen:
Star Eye, Karakan – Cartel, Die Lyrika Ft. ACL , Boarshill Nr. 1, Chefetage, MC JJ + DJ X feat. Weeh 78 & Miel, Krieger des Lichts, Suikast, De Lee Khan, Kan ve Ter, Islamic Force 36 + Stress Sirtlan, Ceza, Sahtiyan, Bomba, Beter, Monaco Lightz, Providence, Mäd Monkies

Gutes Zeichen auf jeden Fall, und mit diesem Lineup auch eine garantiert gute Jam.
Mehr infos unter http://www.blowin-minds.de

Der Splash und seine Diskussionen

Wie ihr vielleicht alle mitbekommen habt, gab es auf dem Splash diverse Diskussionen unter anderem auch jene, die dann vor 2 Wochen auf VIVA bei Mixery Raw Deluxe ausgestrahlt wurde. Da die Soundqualität der Aufzeichnung sehr mässig war, wurde vielleicht Sinn und Unsinn der Veranstaltung nicht wirklich deutlich.
Es ging dabei wieder um das Thema Rechtsradikalismus im Hip Hop und um Verantwortung von Künstlern für ihre Texte.
Gut. Im Endeffekt kam da nicht sehr viel Neues bei rum, was auch unter anderem daran lag, dass der Urheber der ganzen Sache, Hannes Loh (siehe Artikel in der Intro http://intro.de/index.php3?nav=50&con=/magazin/magazin&einzelartikel=1011288580& ), sich leider nicht an der Diskussionsrunde beteiligte.
Insgesamt wurde festgestellt, dass sich die Sprengkraft des Themas Nazirap erst dann richtig entfaltet, wenn es von Menschen bearbeitet wird, die nichts mit Rap zu tun haben und einzelne Worte auf die moralische Goldwaage legen.
Nichtsdestotrotz fühlen sich durch manche Texte die falschen Leute, aus den falschen Gründen dazu ermutigt, weiter in eine ähnlich harte Kerbe zu schlagen. Leute, die mit Rap ebenso wenig am Hut und genauso wenig Peilung haben, wie die oben angesprochenen Journalisten.
Interessant war in diesem Punkt die Meinung von Chima, bekannt durch Brothers Keepers. Der meinte nämlich, dass die Hip Hop Gemeinde stark genug sein muss, eventuelle Nazis im Rap selbst zu bekämpfen und wenn Hip Hop das nicht schafft, dann ist er es auch nicht wert, weiter supportet zu werden.

plus Diskussion im kleinen Kreis auf der Popkomm 2002

2 Wochen später dann allerdings kam es zu einem mittleren Show Down. Auf der Pop Messe Pop Komm, traf ich zuerst auf Murat G. und dann direkt auf meinen Freund Hannes Loh. Beide sind ja Autoren des Buches „Fear of a Kanack Planet“ in dem unter anderem ja auch die These vertreten wird, dass Hip Hop zu Beginn stark von Ausländerkindern geprägt war und nun heutzutage der deutsche Mittelstand regiert. Es entstand eine ungefähr 2-stündige Schreierei, in deren Verlauf es mir nicht gelang Hannes Loh und Murat G. von meinem Standpunkt zu überzeugen. Geht natürlich auch aus rein kommerziellen Gründen nicht, da sie ja sonst ihre komplette Auflage hätten einstampfen müssen.
Nein, aber im Ernst halte ich die Position von Hannes und Murat für ansatzweise falsch. Ich kann nicht sehen, dass es eine rein deutsche Elite im Rap gibt, denn wenn ich an die kommerziell erfolgreichen deutschsprachigen MC´s und Gruppen denke, dann fallen mir eigentlich nur Leute ein, die aus einem multikulturellen Umfeld kommen oder multikulturell geprägt sind. AZAD, Samy, Savas, RAG, Creutzfeld und Jakob, ja selbst bei den Massiven Tönen, die das mittelständischste repräsentieren, was ich kenne, gibt es Migrantenkinder, die dabei sind oder dabei waren.
Dass sich Rap von einem Teil seiner politischen Verantwortung verabschiedet hat, dass kann Hannes Loh gerne bedauern, er kann es sich sogar wünschen, dass sich das wieder ändert, aber was man meiner Meinung nach nicht tun darf, man darf Hip Hop keinen Vorwurf machen, dass er so ist wie er ist. Meiner Meinung nach ist es ja nicht so, dass die Leute generell keine politischen Statements mehr hören wollen in einem Rap Text, die Leute wollen nur keine schlechten politischen Raps hören, das ist der Unterschied und letztlich nur eine Frage der Qualität.
Darauf erwiderte Herr Loh, dass dies meine Auffassung von Hip Hop sei und ich eben meine ganz eigene Art habe, wie ich die Hip Hop Geschichte sehe und er habe eben die seinige. Und so endete das Ganze wie beim Kanzlerduell, nämlich damit, dass jeder an seinem Pult stehen blieb und sich nicht von seiner Position bewegte. Mit einem eklatanten Unterschied allerdings. Beim Kanzlerduell haben beider Kandidaten dasselbe gesagt und und beide hatten im Endeffekt Unrecht, weil sie nichts gesagt haben. Wir haben sehr viel gesagt aber im Endeffekt hatte eben nur einer recht, auch wenn der seinen Gegenüber nicht vollständig überzeugen konnte. Dafür darf der jetzt einen Newsletter schreiben, in dem ihm keiner reinquatschen kann. Das ist gut. Andere dürfen ja auch ganze Bücher schreiben.

Abschließend allerdings möchte ich dann doch noch auf etwas aufmerksam machen, was mir im Verlauf der Diskussionen zu Ohren gekommen ist. Vielleicht habt Ihr es im Fernsehen ja auch gesehen. Da war ein Mädchen, die erzählte, dass es in ihrer Klasse Leute gibt, die Sprüche raushauen wie „ich bin ein Weißer, ich höre nur deutschen Rap“. Ausserdem gibt es wohl eine Tendenz unter so manchen jungen Rap Genossen, sich eine eigene deutsche Rap Identität aufzubauen. Das kann man natürlich verstehen und selbst die Absoluten Beginner hatten mal einen Song draussen, der hieß „Dies ist nicht Amerika“ oder so ähnlich, in dem es genau darum ging, dass man nicht von den Amis kopieren soll.

Ich halte diese Entwicklung aus zwei Gründen für falsch:
1. Rap hat nichts mit Nationalitäten zu tun und darf auch damit nichts zu tun haben. Rap ist Rap und Hip Hop ist Hip Hop, weltweit. Dass es eine amerikanische Kultur ist und auch kulturamerikanische Elemente in sich trägt, das ist Fakt. Da kann man sich eben nur entscheiden, ob man mitmachen will oder nicht.
Ansonsten gilt nach wie vor: Ein MC, ein DJ, ein B-Boy, ein B-Girl, ein Writer ist fresh oder er ist es nicht. Dabei ist es vollkommen egal ob er deutsch fresh ist, italienisch, amerikanisch oder slowenisch. Fresh ist fresh und wack ist wack.
2. Amerika ist und bleibt der Standard. Hip Hop wurde dort erfunden, entwickelt und zur Perfektion ausgebaut. Deutscher Hip Hop und speziell deutschsprachiger Rap hinkt. Für die musikalische Entwicklung wäre es eine Katastrophe, wenn man sich jetzt nur noch mit deutschen Produktionen beschäftigen würde. Deenn was soll man von einem Hinkenden anderes lernen, als zu hinken.

Der Splash an sich...

war dieses Jahr ganz ok.
Ich würde sagen, dass der Abspeckvorgang, der in den letzten Monaten stattgefunden hat, der ganzen Szene im Endeffekt mehr nützt als schadet.
Ein Drittel weniger Besucher als im letzten Jahr, ein Drittel weniger grosse Bühne, ein Drittel weniger Backstage Action. Wenn es jetzt auch noch ein Drittel mehr Qualität geben würde, dann wäre das alles in Ordnung.
Was im Übrigen laut Ralf Kotthoff von MZEE Mailorder wohl das grösste Problem in Deutschland sein dürfte. Herr Kotthoff meinte nämlich im Rahmen einer von uns organisierten Diskussionsrunde zum Thema „Wie geht es weiter?“, dass auf amerikanischen Freestylebühnen Talente ohne Ende sich gegenseitig das Mic aus der Hand reissen, während auf deutschen Freestylebühnen immer so eine Art Traurigkeit einkehrt. Ehrlich gesagt muss ich da dem Herrn Kotthoff beipflichten.
Zumindest haben wir aber auch den Versuch unternommen, der allgemeinen Qualitätslosigkeit etwas entgegenzusetzen und eine eigene Bühne aufgebaut. Die war zwar am Samstag Abend soundmässig etwas am Abkacken, was allerdings glücklicherweise daran lag, dass vor der Bühne so wahnsinnig viele Menschen standen, dass die Boxen nicht mehr durchkamen.
Die Workshops, die wir zur allgemeinen Qualitätsanhebung angeboten haben kamen, denke ich, ziemlich gut an. Auf zahlreiche Anregungen hin werden wir diese Workshops („MPC“, „Harddiskrecording“ und „Wie gründe ich ein Label?“) bei Gelegenheit einmal aufschreiben und auf www.ROYALBUNKER.de veröffentlichen.

Das Justus „Album Zeichen und Muster“...

war ja für Anfang September angekündigt aber es verschiebt sich natürlich ein wenig.
Wie könnte es anders sein? Offiziell wird das Album also erst am 07.10.02 in den Läden stehen.
Da es allerdings auch als Tape erscheint und wir ein Tapelabel sind, haben wir das Tape als Tape schon ab Montag den 30.09. hier im Mailorder.

Und dazu das Video

Ausserdem haben wir eine wahnsinnige Pressearbeit für Justus gemacht (siehe auch http://www.royalbunker.de/presse ) und einen sehr schönen Videoclip zum Track „Was Ihr Wollt“ von der Justus Single „Dreck“. Dieser Clip wird diese Woche fertig, nächste Woche eingereicht und wenn er gesendet wird, wird das nochmals mitgeteilt.
Fotos von den Dreharbeiten gibt es bei uns unter Bilder.

Ein neuer Künstler namens SEPARATE mitsamt der Maxi „hard2amuse“

Ausserdem haben wir einen neuen Künstler bei Royalbunker, nämlich SEPARATE, der ebenfalls noch diesen Monat seine Debutsingle „hard2amuse“ veröffentlichen wird. Eine Single die zum Beispiel bei den Herrschaften der Juiceredaktion auf ungeahnte Gegenliebe stiess und Euch hoffentlich genauso begeistert.
Erste Infos zum Mann aus Mainz haben wir auf der Separate Künstlerseite und ab morgen wird es auch eine MP3 von „freshest MC“ im Downloadbereich geben.
Für alle Meenzer und Wiesbadener! Haltet die Augen geöffnet für die Record Release Party, die im Schlachthof Wiesbaden stattfinden wird. Näheres dann in diesem Theater.

So jetzt kommen wir aber bald zum Schluss. Alter war das lang.

Neue Produkte im Mailorder

Ja genau. Es gibt neue Produkte im Mailorder:
1. Das neue Fumanschu Blackbooktape, mit alten Sachen, neuen Sachen und überhaupt Sachen.
2. Das Türkrapshirt, das sehr geil aussieht, weil mit Gewehr. Gerade in diesen hochgradig Kriegsbegeisterten Zeiten wieder schwer angesagt.
3. Das neue Justus T-Shirt mit dem Flugzeug vorne drauf, das bei Salman Rushdie in dem Buch „Die satanischen Verse“ vom Himmel fällt. Nur für Intellektuelle.
4. Die neue PZ3 aber das ist eh klar.
5. in Kürze noch mehr z.B. Sleeveless Shirts Motiv AK47 von MOR, für Damen, in weiß mit schwarzem Aufdruck.

Nur noch eins: Fumanschu und sein Album

Na ja, das ist so ein Thema. Vielleicht im nächsten Leben.

Andere Auftritte

Am 20.09.02 treten Fuat, Shadow und vielleicht Meyah Don im Club Forum in Böblingen auf
Am 27.09.02 treten Beatfabrik plus Justus in Kassel im Club Mix auf.

Bis dann,

 

staiger

 ps: Auch wenn ich es nicht gerne tue, weil ich Schröder und Co. auch nicht viel besser finde. Trotzdem: Verhindert Stoiber!
Ich habe echt nicht vor vielen Dingen Angst, aber dieser Typ gehört dazu.
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