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Dieses Tourtagebuch mit dem wunderbaren Titel "Die schöne und
aufregende Reise durch die Deutschen Lande" ist eine Fiktion. Personen,
Orte und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden
Personen, Orten und Handlungen sind rein zufällig.
Verstanden?
Dann kann´s ja los gehen.
Eigentlich war ausgemacht, dass Herr Fumanschu plus Herr Willy 3 Tage vor
Drehbeginn nach Saarbrücken reisen sollten, um dort in Ruhe das Set
so aufzubauen, wie es den Vorstellungen von Herrn Fumanschu entspricht.
Eigentlich war ausgemacht, dass der Drehort fertig hergerichtet
sein soll, damit man, wenn das Filmteam anrückt, ohne Verzögerung
mit den Dreharbeiten beginnen kann.
Eigentlich war also alles geklärt, geplant und organisiert. Doch das
Leben ist ein großes Mysterium und die Wege des Herrn sind unergründlich,
besonders jene des Herrn Fumanschu. Vielleicht lag es ja am Wetter, vielleicht
am grünen Gras... wer weiß das schon so genau? Gekommen ist auf
jeden Fall alles ganz anders... als geplant.
Das Konzept
Das Konzept des Videos ist klar: Im Mittelpunkt steht das Fumancar. Eine
Mischung aus Kit von Knight Rider und dem ultimativen Playermobil. Gesteuert
natürlich vom ultimativen Untergrundhustler Fumanschu, der egal in
welcher Lage seines Lebens er sich befindet, ob oben oder unten, über
den ultimativen Style verfügt.
Zusammen mit seinen Getreuen verlässt dieser Fumanschu seine Basisstation,
eine düstere aber stylisch dekorierte Industrieanlage, um den Funk
ins Universum zu tragen. Dass die Leibgarde des Fumanschu dabei vornehmlich,
im Wheely, auf dem Hinterrad eines Motorrollers fährt, macht die Geschichte
eigentlich nur interessanter und für den Zuschauer spektakulärer.
Dass Fumanschu in seiner Basisstation von Derril, einem ehemaligen Breaker
der Flying Steps gebacked wird, macht die Basisstation nur noch funkiger.
Der Drehort: Saarbrücken – ein deutsches Hollywood?
Fumanschu ist Rapper. Sein Label heißt Royal Bunker. Dieses wird
geleitet von einem cholerischen Typen, namens Herr Staiger, der mit einem
eisernen Sparkurs das Label und seine Künstler an die Spitze der Musikindustrie
führen will. Nichts kann diesen „Hans Eichel“ so sehr begeistern,
wie die Möglichkeit, spektakuläre Marketingmaßnahmen so
kostengünstig wie möglich durchzuführen. Deshalb behauptete
Fumanschu eines Tages, wohl um seinen Chef zu beeindrucken, dass er guten,
ja sogar sehr guten Kontakt zu den Machern der Seite www.scooter-attack.de
habe. Diese seien Spezialisten für Rollertuning und würden sicher
hilfreich zur Seite stehen. Die Idee, ein Video zu drehen, das sich mit
Fumans liebstem Hobby nach Rap, dem Rollerfahren beschäftigt, war zu
diesem Zeitpunkt schon geboren.
Herr Staiger hörte das sichtlich erfreut und dachte sich, wenn der
Kontakt von Herrn Fuman mit diesen Typen so gut ist, dann dürfte einer
Zusammenarbeit ja gar nichts im Wege stehen und schrieb Herrn Nast von scooter-attack
einfach an. Dass der sagenumwobene Kontakt des Herrn Fumanschu allerdings
aus nur einer einzigen, vor Schreibfehlern strotzenden, e-mail bestand,
das wusste Herr Staiger glücklicherweise nicht und ... naiv kommt manchmal
weiter. Herr Nast findet die Idee irgendwie interessant und nach mehreren
Frühstücken in verschiedenen Teilen der Republik wurde die Zusammenarbeit
besiegelt.
Als Drehort wurde letztendlich Saarbrücken ausgewählt, da es dann
doch einfacher war, ein Filmteam von sechs Leuten nach Saarbrücken
zu schaffen, statt 20 gut ausgestattete, hochmotivierte und zu jedem Stunt
bereite, Hardcore-Scooterboys, nach Berlin. Denn solche Roller-Freaks wie
in Saarbrücken, trifft man in Deutschland kein zweites mal.
Die Vorbereitungen
Einen Tag vor Drehbeginn stellen Herr Staiger und Herr Fumanschu fest, dass ein sehr wichtiges Requisit für das Video noch fehlt: Das Fumancar.
Ein Angebot aus Hamburg liegt zwar vor, aber wie kommt das Auto aus Hamburg
nach Berlin und dann nach Saarbrücken? Ohne TÜV und ohne Anmeldung.
Mit Gottes Hilfe und der Unterstützung eines gewissen Herrn von Bargen,
gelingt das Unmögliche. Das Auto ist da. Herr Staiger und Herr Fumanschu
atmen kurz durch und dann kann es losgehen. Die Fahrt beginnt.
Tag eins: Anfahrt.
Auf der Hinfahrt nach Saarbrücken sollte sich Fumanschu eigentlich
bei illmatic in Heilbronn melden, um dort noch ein paar Klamotten für
den Dreh zu ergattern. Man weiß ja. Alles was im Fernsehen läuft
ist Werbung und unsere Moderatoren wurden ausgestattet von Pelle Pelle und
illmatic.
Aber natürlich ist auch das einfache Vorbeifahren, Aussteigen und Klamotten
Abholen nicht ganz so einfach, vor allem wenn man dann doch erst mal ausschläft
, ein zwei spezielle Zigaretten rauchen und dann feststellen muss, dass
man Heilbronn dann doch erstmal nicht schafft, weil zu spät.
Aber schließlich ist ja morgen auch noch ein Tag und so beschließt
man, am nächsten Morgen um 5 Uhr aufzustehen (hahaha), nach Heilbronn
zu fahren, und um 11 Uhr wieder zurückzukehren. Dann können man
sich ja immer noch ganz gemütlich und mit viel Zeit dem Aufbau des
Sets widmen.
Ein guter Plan. Ein sehr guter Plan, der folgendermaßen umgesetzt
wurde.
Tag zwei: Heilbronn
Doch erst um 11 Uhr aufstehen. Dann langsam und zwar sehr langsam ein
bis zwei spezielle Zigaretten rauchen.
Frühstücken.
Sich Richtung Heilbronn auf den Weg machen. Nicht zu schnell.
Um kurz vor 17 Uhr Heilbronn erreichen. Keiner mehr im Lager. Scheiße.
Aber einer macht trotzdem die Tür auf und trotzdem ein paar Klamotten
abstauben.
Dann zurück nach Saarbrücken. Langsam. Nicht zu schnell.
Schließlich muss noch Mattlack besorgt werden.
Gegen 21 Uhr wieder in Saarbrücken eintreffen.
Dann auf die Suche nach Requisiten gehen. Leider keine finden. Leider
auch keine Zeit mehr haben für das Set. Zu spät. Zu dunkel.
Aber schließlich ist morgen ja auch noch ein Tag und so beschließt
man, am nächsten morgen ganz früh aufzustehen, zwar nicht
um 5 wie heute, aber doch früh, also wirklich früh, um das
Set aufzubauen.
Ein guter Plan, ein sehr guter Plan, der wie folgt umgesetzt wurde.
Tag drei: Der Aufbau?
Erstmal Ausschlafen, denn schließlich wird der Tag sehr anstrengend
werden. Frühstücken.
Sich langsam in die Halle begeben, wo gedreht werden soll. Nicht zu schnell.
Scheiße. Die Halle ist sehr groß und man muss sich einen
genauen Ort für das Set aussuchen. Das ist zwar nicht schwer, dauert
aber trotzdem 3 bis 10 Stunden.
Spezielle Zigaretten rauchen. Dauert ja auch seine Zeit.
Ok. Man hat sich auf den genauen Ort festgelegt. Die ehemalige Lackieranlage
für Züge. Zwei massive Stahlwände links und rechts, mit
eingelassenen Neonröhren. Sieht sehr gut aus. Gut gemacht. War aber
anstrengend.
Dann noch ein paar Requisiten mattschwarz lackieren. Ein Tisch. Ein Schränkchen.
Entschuldigung, zwei Schränkchen und eine Waschmaschinentrommel,
die später leider nicht benutzt wird.
Dann sollte man ja auch noch das Auto verändern, denn ein weißer
Fiat Panda sieht doch nicht so cool aus.
Also bringt man das Auto zu Matthias, der schweißt und schweißt
und bekommt am Ende doch noch einen ziemlich radikalen Look hin. Mann,
war das anstrengend. Das Zuschauen. Aber der Wagen sieht wirklich sehr
gut aus. Mad Max oder so. Scheiße, da muss ja jetzt auch noch Farbe
ran. Ans Auto. Und so vergeht die Zeit.
Leider hat man von dieser am Schluss dann wieder ein wenig zu wenig.
Für die Arbeit am Set ist auf jeden Fall nicht mehr genug da. Ach,
man hatte ja noch so viel vor. Schriftzeichen an die Wände. Logos
auf das Fumancar sprühen. Das Set so herrichten, dass es wirklich
wie die Knight Rider Basis Station rüberkommt. Na ja. Für heute
zu spät, aber schließlich ist morgen ja auch noch ein Tag
und so beschließt man, dass man am nächsten Morgen, bevor
also die Filmcrew eintrifft, dass man dann ja echt mal früh aufsteht
und die „letzten“ Vorbereitungen für das Set trifft.
Also so ganz früh am morgen in die Halle fährt und richtig
ranklotzt, damit man dann auch früh anfangen kann, denn schließlich
kommt das Stuntteam ja auch noch und da sollte man die wertvolle Zeit
eher zum Filmen als zum Setaufbau nutzen.
Ein guter Plan, ein sehr guter Plan. Ein trauriger Plan, der folgendermaßen
das Licht der Welt erblickte.
Tag vier: Der Dreh.
Na ja. Ausschlafen muss schon sein, denn auch dieser Tag wird wieder sehr
anstrengend sein. Rauchen muss auch sein. Ein bis zwei von diesen Zigaretten.
Das Filmteam, das in Begleitung von Derril dem Breaker erst um 5 Uhr
morgens ankam, braucht ja auch noch Ruhe, sprich 10 Uhr aufstehen muss reichen.
Herr Nast von scooter-attack meldet sich bei Herrn Staiger und lässt
fragen, wo denn alle bleiben. Erste Differenzen zwischen Herrn Staiger und
Herrn Fumanschu.
Herr Staiger fährt mit Herrn Fumanschu zum Set. Leichtes Unwohlsein
bei Herrn Fumanschu.
Herr Staiger betritt das Set und entdeckt, dass nichts, noch gar nichts
aufgebaut ist. Die Schriftzeichen fehlen. Da Fumancar ist nur halbseitig
lackiert. Sämtliche Logos fehlen. Für die ausgestellten Tuning
Scooter fehlen die Bodenmarkierungen. Es ist nichts da, außer das
Filmteam, das Stuntteam, Derril, der Breaker und weitere 20 Menschen, die
auf den Beginn der Dreharbeiten warten.
Herr Fumanschu macht sich an die Arbeit.
Herr Staiger bekommt seinen ersten Schreikrampf und muss vom Kameramann
beruhigt werden.
Der Buchstabe F wird gemalt.
Herr Staiger versucht sich abzulenken. Instruiert den Stuntman Glen,
der extra aus Belgien angereist ist. Unterhält sich mit Inne von www.scootertuning.net,
die als Glens Begleitpersonal agiert.
Der Buchstabe M wird gemalt.
Herr Staiger bekommt hohen Blutdruck. Herr Fumanschu arbeitet wie besessen
und versucht Herrn Staiger aus dem Weg zu gehen.
Herr Staiger bekommt seinen zweiten Schreianfall. Der Buchstabe S wird
langsam vorgezeichnet.
Herr Staiger, das Filmteam, das Stuntteam, Derril der Breaker und weitere
20 Leute, die auf den Beginn der Dreharbeiten warten verspüren leichten
Hunger.
Herr Staiger hat sich ein wenig beruhigt und bietet sich zur allgemeinen
Beruhigung der Lage an, Essen zu holen.
Das dauert trotz allem ist der Buchstabe S noch nicht ausgemalt, als
Herr Staiger zum Set zurückkehrt.
Herr Staiger erleidet einen Herzinfarkt und wird in das Unfallklinikum
Saarlouis eingeliefert.
Alle sind etwas betreten. Das S ist fertig. Man kann also FMS lesen.
Fehlt nur noch FMC, die Logos auf dem Fumancar, die Lackierung, die Bodenbemalung.
Schaffen wir.
Herr Staiger verlässt auf eigene Verantwortung das Unfallklinikum Saarlouis
und kehrt zum Set zurück.
Vom FMC sind das F und das M fertig.
Herr Staiger beschließt sich so zu verhalten wie ein Brett, das auf
der Wasseroberfläche liegt. Trifft ein schwerer Gegenstand auf das
einen Ende eines solchen Brettes, so kippt das andere Ende in die Höhe.
Der Schwere Gegenstand kann abgleiten und rutscht ins Wasser. Das Brett
kehrt in seine Ausgangsposition zurück und wenn sich die Wellen ein
wenig gelegt haben, ist alles so, als wäre nie etwas gewesen.
Das C dauert etwas länger.
Herr Staiger vergisst seinen Vorsatz und fängt wieder an zu brüllen.
Freundliche Herren in weiß kommen und beruhigen Herrn Staiger mit
einer kleinen Spritze. Eigentlich wollten sie ihn mitnehmen, dies wird aber
glücklicherweise vom Filmteam verhindert.
Mittlerweile ist auch Al Kaporn, aus Freiburg, in Begleitung zweier Damen
erschienen, denen im Video eine etwas schlüpfrige Rolle zugedacht ist.
Das Set ist bald fertig. Bald.
Das Kamerateam, das Stuntteam, Derril, der Breaker, 20 Leute, die auch
mitmachen wollen, Al Kaporn und 2 Damen warten darauf, mit den Dreharbeiten
beginnen zu können.
Herr Staiger ist sanft wie ein Lamm.
Die organisierte Stretchlimousine kommt. Und wartet.
Irgendwann ist das Set fertig. Sieht sehr gut aus. Wirklich perfekt.
Herr Fuamnschu ist auch fertig. Sieht aus wie ein Maler und Lackierer.
Dabei ist er Rapper. Sieht nicht gut aus. Muss sich waschen und umziehen
gehen.
Herr Staiger bekommt einen Tobsuchtsanfall, dem keiner mehr Einhalt gebietet.
Das Kamerateam, das Stuntteam, Derril, der Breaker, 20 Leute, die auch
mitmachen wollen, Al Kaporn, 2 Damen und die Stretchlimousine warten darauf,
mit den Dreharbeiten beginnen zu können.
Herr Staiger liegt am Boden und weint. Herr Fumanschu steht unter der
Dusche.
Herr Fumanschu kommt zurück zum Drehort. Alle haben schon wieder Hunger.
Na gut, die letzte Mahlzeit ist ja auch schon eine Zeit her.
Herr Staiger ist vor Erschöpfung eingeschlafen.
Die Dreharbeiten beginnen.
Herr Staiger wacht auf. Die ersten Szenen sind im Kasten und von da an
läuft fast alles wie am Schnürchen.
Gute Bilder. Feuer und Eis von Willi Bogner. Überall brennendes Benzin.
Kunstnebel. Dramatische Gegenlichtaufnahmen. Das Set ist wirklich perfekt.
Die Damen wackeln mit dem Hintern. Derril locked und popped. Die Stretchlimousine
wird eingeweiht. Mit Sekt und nach oben rutschenden Röcken. Herr Jens
von scooter-attack gibt alles und fährt bei den Sprüngen seinen
aggressiv getunten Roller kaputt. Glen der Stuntman macht die unglaublichsten
Sachen auf seinem Scoot. Überall Burnouts, alles dreht sich. Herr Staiger
ist glücklich und Fuman rappt.
Irgendwann versinkt die Welt. Alle Bilder sind geschossen und man wankt
ins Bett. Ein grosser Tag geht zu ende.
Zuhause angekommen in Berlin, weiß man, was man geleistet hat. Dem
ersten Drehtag folgte noch ein zweiter in Saarbrücken und ein dritter,
in Köln. Durch die großartige Unterstützung von scooter-attack,
konnten in Köln 40 enthusiastische Rollerfahrer aktiviert werden, die
mit ihren getunten Teilen, ohne Kennzeichen und mit dem weder angemeldeten,
noch versicherten Fumancar über eine halbe Stunde durch Köln Porz
geheizt sind. Vorneweg gefilmt von einer Kamera, die an einem Kran befestigt
war, der wiederum auf einem Laster befestigt war. Auch hier entstanden großartige
Aufnahmen, die mit dem restlichen Material sofort dem Cutter übergeben
wurden. Der zauberte innerhalb einer Woche das fantastische Endergebnis
zusammen, das nun auf der Single zu sehen ist und wenn Gott will auch im
Fernsehen.
Herr Staiger von Royal Bunker behauptet heute, das ihm die Dreharbeiten
großen Spaß gemacht hätten und dass er jederzeit wieder
einen solchen Dreh leiten würde.
Herr Fumanschu bereitet sich langsam, sehr langsam auf seine Rolle als
Superstar vor, erstellt die Cover zu seiner Single und zum kommenden album
und raucht hin und wieder eine spezielle Zigarette.
Bei scooter-attack ist mittlerweile auch wieder alles im Lot. Zwei Wochen
Arbeitsunterbrechung waren denn auch genug und Herr Nast konnte den Versandrückstand
durch einige Extraschichten wieder aufarbeiten.
War´s anstrengend? – Ach Quatsch. Ging so.
Folgt.